Kann man richtiges Investieren lernen?

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Um diese Frage zu beantworten, muss sich jeder Anleger erst mal im Klaren darüber sein, was „richtiges Investieren“ überhaupt ist. Denn jeder Mensch wird diese Frage, je nachdem welche Ziele er mit der Investition seiner Finanzen verfolgt, unterschiedlich beantworten.

 

Zurechtfinden im Dschungel der Informationen

In den gängigen Suchmaschinen findet man unzählige Treffer, wenn man zum Thema Geld oder Geldanlage eine Suchanfrage stellt. Schnell stellt sich heraus, dass sich viele Informationen widersprechen. Manche werden einem nur kostenpflichtig zur Verfügung gestellt. Wiederum andere klingen vielleicht ganz interessant, sie passen aber nicht zu den eigenen Plänen, weil z. B. die geforderte Investition zu hoch ist. Aufgrund der hohen Nachfrage sind leider auch „schwarze Schafe“ unter den Anbietern von „perfekten“ Investmentlösungen. Dies sollte zusätzlich berücksichtigt werden.

 

Faktoren, die zur Wertentwicklung beitragen

Unter einer erfolgreichen Investmentstrategie versteht man im Allgemeinen, eine bessere Performance für sein Geld zu erzielen als die sogenannte Benchmark im Vergleich. Die Entwicklung der Performance hängt von vielen Faktoren, u a. von:

  • Wirtschaftsdaten der Volkswirtschaften
  • Wirtschaftsdaten einzelner Branchen und Unternehmen
  • Währungsschwankungen
  • neuen oder veränderten gesetzlichen Regelungen
  • politischen Unwägbarkeiten
  • dem Verhalten großer Marktteilnehmer

ab, um nur einige Variablen zu nennen. Wenn also jemand behauptet, die perfekte Investmentstrategie für seine Finanzen zu kennen, ist grundsätzlich Skepsis angesagt, denn Anlagen, die heute sehr erfolgreich sind, können dem Depot schon morgen Verluste bescheren. Auch über Aktien, CFD-Kontos und ähnliche Varienten sollte man sich  vorab eingehend informieren.

 

Vergangenheit ist nicht gleich Zukunft

Und genau in diesem Punkt liegt die Herausforderung. Es reicht nicht, Bücher zu lesen, die in vergangenen Börsenzeiten geschrieben worden sind. Es reicht auch nicht, die Entwicklung eines Wertpapiers in den letzten zehn Jahren zu betrachten, um daraus eine Entscheidung für sein Geld zu treffen. Vielmehr müssen die Veränderungen, sowohl geopolitisch als auch volkswirtschaftlich, fortwährend neu bewertet werden. Lässt sich aus diesen vielen Daten zum Beispiel ableiten, dass ein bestimmter Rohstoff in Zukunft knapp werden wird, dann können Investments in diesen Rohstoff von Erfolg gekrönt sein. Werden aber größere neue Vorkommen des Rohstoffs entdeckt, so geht die ursprüngliche Investmentidee möglicherweise nicht mehr auf und es muss gehandelt werden.

 

Fehler vermeiden

Ob „richtiges Investieren“ also jemals erlernt werden kann, bleibt eher fraglich. Jeder Anleger kann aber auf jeden Fall lernen, die klassischen Fehler in der Geldanlage zu vermeiden. Diese sind:

  • Alles „auf eine Karte“ setzen (mangelnde Diversifizierung des Portfolios)
  • Sich zu sicher sein, dass sich ein Wert so entwickelt wie man es sich wünscht
  • Zu hohe Gebühren für jede Investition
  • Historischen Wertentwicklungen zu sehr zu vertrauen
  • Zu häufige Änderung der Zielsetzung für das eigene Investment

Vor allem der letzte Punkt ist sehr wichtig. Wenn Anleger zu oft ihre Ziele ändern, dann sind sie in den meisten Fällen emotionsgetrieben. Sie entscheiden also nicht mehr aufgrund rationaler Gründe, sondern „aus dem Bauch heraus“. Dies führt dazu, dass unter dem Strich das erwartete Ziel nicht erreicht werden kann.

Seine Finanzen richtig zu investieren, ist also oftmals eine Abwägung zwischen Vernunft und Unvernunft, zwischen Möglichem und Unmöglichen.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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