Natürlich halten die meisten Eltern ihren Nachwuchs für ganz besonders clever und kreativ. Manche Kinder aber scheinen tatsächlich eine überdurchschnittliche Auffassungsgabe und Wissbegier aufzuweisen. Eine Linie zu ziehen zwischen simpler Freude am Lernen und einer greifbaren Hochbegabung, ist dabei gar nicht so einfach.
Bis zu welchem Grad ist Intelligenz messbar?
Im Durchschnitt gelten etwa zwei Prozent der Menschen als hochbegabt. Das bedeutet, dass in einem Intelligenztest der IQ-Mittelwert von 85 bis 115 deutlich überschritten wird und mindestens bei 130 liegt. Einen solchen Test auswertbar durchführen zu können, hängt selbstverständlich von dem jeweiligen Alter und der Entwicklungsstufe jedes Einzelnen ab. Wenn man glaubt, diverse Anlagen einer Hochbegabung bei dem eigenen Kind festgestellt zu haben, sollte man nicht zu lange zögern, denn leider kann ein derart hohes Potenzial auch wieder abhanden kommen, wenn dieses Vermögen nicht qualifiziert gefördert wird.
Begabte Babys? – Wie Hochintelligenz bei Kleinkindern ermittelt werden kann
Das Anzeichen einer besonderen Disposition, das wohl am meisten einleuchtet, ist ein beschleunigtes Tempo, in dem ein Kleinkind alltägliche Dinge lernt, etwa das Laufen oder das Sprechen. Dazu gehört auch eine frühe Neigung zu Buchstaben und Zeichen, die sich bis hin zur autonomen Aneignung der Rechen- und Schreibfähigkeit steigern kann. Wenn bereits ein Kleinkind viele Fragen stellt, ist das zumeist keine Andeutung eines geminderten Verständnisvermögens, sondern vielmehr eines hohen Wissensdrangs, dem es durch das Formulieren auch komplexerer Fragestellungen Ausdruck verleiht.
Schulisch begeistert – aber unterfordert
Auch in der Schule kann bei Kindern noch eine Hochbegabung festgestellt werden, etwa, wenn sie bei an sie gerichteten Arbeitsaufträgen unkonventionelle, aber plausible Lösungsstrategien suchen und auch vor komplizierteren Aufgaben nicht zurückschrecken. Da hochbegabte Kinder ihren Altersgenossen prinzipiell weit voraus sind, knüpfen sie gerne Kontakt zu älteren Personen und neigen dazu, sich im Unterricht oder im Umgang mit Gleichaltrigen zu langweilen. Überdurchschnittlich intelligente Kinder erledigen ihre Aufgaben grundsätzlich mit hoher Akribie, die beizeiten in Perfektionismus ausarten kann; gleichzeitig gelingt es ihnen, Fakten in ihrem Kopf ungewöhnlich schnell und logisch miteinander zu verknüpfen, sodass sie wenig Zeit für eine Wiederholung oder Rekapitulation benötigen.
Was tun mit einer Hochbegabung?
Wer über einen längeren Zeitraum einen Großteil dieser Eigenschaften und Verhaltensweisen bei seinem Kind wahrnimmt, sollte mit ihm einen fundierten und standardisierten Hochbegabung Test durchgehen. Es gibt spezielle Begabten- und Hochbegabtenförderungsprogramme, bei denen ganz individuell auf die Fähigkeiten und Neigungen eines Kindes eingegangen wird, ob sie nun im mathematischen, sprachlichen, musikalischen oder sportlichen Bereich liegen. Anhand einer solchen Förderung lernt das Kind, seine Qualitäten konstruktiv einzusetzen, ohne sich zu überfordern.
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